Abstinenz-Kontrolle

 

 

 

Abstinenznachweis bei der MPU: Arten und Möglichkeiten

Ein Abstinenznachweis ist oft ein zentraler Bestandteil der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU), insbesondere für Personen, die durch Alkohol- oder Drogenmissbrauch auffällig geworden sind. Hier erfahren Sie alles über die verschiedenen Möglichkeiten, einen Abstinenznachweis zu erbringen, die entsprechenden CTU-Kriterien und welche Methode für unterschiedliche Personen am besten geeignet ist.

Arten des Abstinenznachweises

Eine kleine Menge Urin in einer Pippette

Urinscreening

 

  • Beschreibung: Regelmäßige Urinproben werden in einem bestimmten Zeitraum (oft 6 oder 12 Monate) unter kontrollierten Bedingungen entnommen und analysiert.
  • Eignung: Besonders geeignet für Personen, die regelmäßige, kurzfristige Nachweise erbringen müssen.
  • Beispiel: Eine Person mit einer einjährigen Sperrzeit aufgrund von Alkoholmissbrauch könnte alle drei Monate eine Urinprobe abgeben, um die Abstinenz zu belegen.

 

Ein Frauenkopf von hinten mit Pferdeschwanz

Haaranalyse

 

  • Beschreibung: Eine Haarprobe wird entnommen und auf Rückstände von Drogen oder Alkoholmetaboliten untersucht. Diese Methode kann einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten abdecken, je nach Haarlänge.
  • Eignung: Ideal für Personen, die einen langfristigen Nachweis erbringen müssen und die Manipulationssicherheit erhöhen möchten.
  • Beispiel: Jemand, der wegen Drogenmissbrauchs seine Fahrerlaubnis verloren hat, könnte eine Haaranalyse über 6 Monate durchführen lassen, um die langfristige Abstinenz zu belegen.

 

Einer Person wird Blut abgenommen

Blutuntersuchung

 

  • Beschreibung: Blutproben werden analysiert, um spezifische Biomarker zu detektieren, die auf Alkohol- oder Drogenkonsum hinweisen.
  • Eignung: Meistens ergänzend zu anderen Methoden verwendet, insbesondere bei speziellen Fragestellungen oder kurzfristigen Nachweisen.
  • Beispiel: Bei Verdacht auf gelegentlichen Konsum könnte eine Blutuntersuchung helfen, kurzfristige Abstinenz zu bestätigen.

 

CTU-Kriterien

Die CTU-Kriterien (Chemisch-Toxikologische Untersuchungen) sind Richtlinien, die die Durchführung und Bewertung von Abstinenznachweisen standardisieren. Diese Kriterien stellen sicher, dass die Nachweise zuverlässig und manipulationssicher sind. Zu den CTU-Kriterien gehören:

  • Kontrollierte Probenentnahme: Die Proben müssen unter Aufsicht entnommen werden, um Manipulationen zu verhindern.
  • Regelmäßigkeit: Die Entnahmen sollten in regelmäßigen, vorher nicht bekannten Abständen erfolgen.
  • Zertifizierte Labore: Die Analyse muss in anerkannten und zertifizierten Laboren durchgeführt werden.

Welche Methode ist für wen geeignet?

Die Wahl der geeigneten Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Situation, der Art des Konsums und den Anforderungen der MPU.

  1. Gelegentlicher Konsument

    • Empfohlene Methode: Urinscreening oder Blutuntersuchung.
    • Begründung: Bei gelegentlichem Konsum reicht oft ein kurzfristiger und regelmäßiger Nachweis aus, um die Abstinenz zu belegen.
  2. Langfristiger Konsument

    • Empfohlene Methode: Haaranalyse.
    • Begründung: Eine Haaranalyse bietet eine manipulationssichere Möglichkeit, die Abstinenz über einen längeren Zeitraum nachzuweisen.
  3. Personen mit multiplen Substanzen

    • Empfohlene Methode: Kombination aus Urinscreening und Haaranalyse.
    • Begründung: Bei multiplen Substanzen ist es wichtig, verschiedene Nachweismethoden zu kombinieren, um die Abstinenz umfassend zu dokumentieren.

Beispielhafte Fälle

  • Fall 1: Alkoholmissbrauch: Herr Müller hat seine Fahrerlaubnis aufgrund von Alkoholmissbrauch verloren und muss einen 12-monatigen Abstinenznachweis erbringen. Für ihn wäre ein Urinscreening alle drei Monate eine geeignete Methode, um seine Abstinenz kontinuierlich zu dokumentieren.
  • Fall 2: Drogenmissbrauch: Frau Schmidt hat aufgrund von Cannabiskonsum ihre Fahrerlaubnis verloren. Eine Haaranalyse über 6 Monate könnte ihre langfristige Abstinenz von Cannabis belegen und wäre besonders manipulationssicher.

Fazit

Ein erfolgreicher Abstinenznachweis ist ein entscheidender Schritt zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis. Die Wahl der Methode sollte sorgfältig an die individuellen Bedürfnisse und die Anforderungen der MPU angepasst werden. Unsere Beratung hilft Ihnen, die für Sie passende Methode zu finden und unterstützt Sie bei der Durchführung der notwendigen Nachweise, um Ihre Chancen auf eine positive MPU zu erhöhen. Kontaktieren Sie uns für eine persönliche Beratung und erfahren Sie, wie wir Ihnen auf dem Weg zur erfolgreichen MPU helfen können.