Alkohol in einer Bar und ein Glas

Hier sind sieben der häufigsten Fragen, die Betroffene uns zum Thema MPU wegen Alkohol stellen:

1. Wie lange muss ich abstinent sein, bevor ich zur MPU kann?

Viele Betroffene fragen sich, wie lange sie abstinent sein müssen, bevor sie zur MPU gehen können. Die erforderliche Abstinenzzeit beträgt in der Regel zwischen 6 und 12 Monaten, abhängig von der Schwere des Verstoßes, bzw. der Höhe der festgestellten BAK und den Empfehlungen der Verkehrstherapeuten..

  • Wie hoch war Dein BAK?
  • Wann ereignete sich Dein Vergehen? (Wochenden oder in der Woche?)
  • Bist Du in der Vergangenheit schonmal aufgefallen mit Alkohol?
  • Wie Alt bist Du?
  • Gab es einen Unfall?

All diese Fragen sind ausschlaggebend für die Antwort, ob man eine MPU überhaupt machen muss, ob man eine Abstinenz nachweisen muss oder ob man die MPU auch mit kontrolliertem Konsum (ohne Abstinenz) absolvieren kann.

2. Wie kann ich die MPU wegen Alkohol bestehen?

Eine häufig gestellte Frage ist, welche Schritte unternommen werden müssen, um die MPU erfolgreich zu bestehen. Die Vorbereitung umfasst oft eine tiefgehende Selbstreflexion, das Sammeln von Abstinenznachweisen, die Teilnahme an Vorbereitungskursen und möglicherweise Sitzungen bei einem Suchtberater.

Es kommt stark auf den Sachverhalt Deiner MPU an, also das Delikt selbst und den jeweiligen Hintergrund, der zum Delikt geführt hat an, welche Strategie für Dich die richtige ist. Es gibt keine Generallösung, mit der man jede MPU wegen Alkohol besteht! Für den Einen ist die Abstinenz von 12 Monaten einer der Schlüssel zur positiven MPU und der Andere fällt damit durch weil der Gutachter der Meinung ist, dass kontrollierter Konsum kontrollierter Konsum ist.

Daher empfiehlt es sich, fachliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

3. Was kostet eine MPU wegen Alkohol?

Betroffene möchten oft wissen, mit welchen Kosten sie rechnen müssen. Die Kosten für eine MPU können variieren, liegen aber meist zwischen 650 und 1500 Euro, abhängig von der jeweiligen Begutachtungsstelle (MPU-Stelle). Hinzu kommen Kosten für Vorbereitungskurse, Abstinenznachweise und ggf. Therapien.

Zusätzliche Kosten im Überblick:

  • Antrag auf Wiedererteilung 150 bis 250 €
  • Abstinenzkontrolle zwischen 65 und 1000€ 
  • Vorbereitung (fachlich fundiert & in Einzelsitzungen) 1500 bis 2500 €

Die größte Preisspanne gibt es bei den Abstinenznachweisen. Betroffene erkundigen sich häufig nicht ausreichend und buchen dann nicht selten überteuerte Programme bei Namenhaften Anbieteren. Eine Beratung dahingehend bei einer Vorbereitungsstelle kann da schon einen gewaltigen Preisunterschied machen weil Vorbereitungsstellen oft über ein großes Netzwerk von Laboren und Fachmedizinern verfügen.

4. Was wird in der MPU gefragt?

Viele suchen Informationen darüber, welche Fragen sie in der MPU erwarten. Häufige Fragen beziehen sich auf das persönliche Trinkverhalten, die Gründe für den Alkoholmissbrauch, die Einsicht in das eigene Fehlverhalten und die Maßnahmen, die der Betroffene ergriffen hat, um zukünftige Vorfälle zu vermeiden.

Welche Fragen in Deiner MPU genau gestellt werden, kann man pauschal nicht sagen. Nicht einmal der Gutachter, der Dir gegenübersitzen wird, kann Dir jetzt schon sagen, welche Fragen er stellen wird. Vieles ist situativ und hängt auch von Deiner Mitarbeit in der Befragung ab. 

Die Kernaufgabe des Gutachters ist es, herauszufinden ob Du die Kriterien Deiner MPU (Beurteilungskriterien zur Fahreignugsbegutachtung) erfüllst. Folgendes sind die häufigsten Punkte die erfragt werden:

  • Wann war Dein Delikt und was war an diesem Tag los?
  • Was hat zur Verkehrsteilnahme geführt?
  • Wie regelmäßig hast Du Alkohol zu Dir genommen?
  • Was wolltest Du mit Deinem Alkoholkonsum bezwecken?
  • Wie hat sich Dein Konsum Entwickelt?
  • Was hat zur Verhaltensänderung (z.B. Abstinenz) geführt?
  • Welche Gefahren gibt es, die zum Rückfall führen können?
  • Was hast Du für Vermeidungsstrategien?

5. Wie bereite ich mich auf die MPU vor?

Betroffene wollen wissen, wie sie sich effektiv auf die MPU vorbereiten können. Dies umfasst das Erlernen von Entspannungstechniken, die Teilnahme an Informationsveranstaltungen oder speziellen Vorbereitungskursen. Die Arbeit mit einem Verkehrstherapeuten sollte dabei das Mittel der Wahl sein, denn eine fachlich fundierte MPU-Beratung durch einen Verkehrstherapeuten bietet nicht nur eine hohe Wahrscheinlichkeit die MPU auf Anhieb zu bestehen, sondern fürht in den meisten Fällen auch dazu, dass es in Zukunft nicht wieder zu problematischen Situationen im Straßenverkehr kommt.

6. Was passiert, wenn ich die MPU nicht bestehe?

Eine häufige Sorge ist, was geschieht, wenn die MPU negativ ausfällt. In einem solchen Fall wird die Fahrerlaubnis nicht erteilt, und der Betroffene muss seinen gestellten Antrag auf Wiedererteilung zurückziehen (sonst kann dieser Antrag vom StVA kostenpflichtig versagt werden) und wieder neu stellen. Das negative Gutachten empfehlen wir nicht bei der Führerscheinstelle einzureichen, sondern es einem Verkehrstherapeuten vorzulegen und es zu nutzen sich besser auf die nächste MPU vorzubereiten.

7. Kann man eine MPU umgehen?

Einige Betroffene suchen nach Möglichkeiten, die MPU zu umgehen. Dies ist jedoch nicht möglich, da die MPU eine gesetzliche Voraussetzung für die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis nach bestimmten Verstößen darstellt. Es gibt keine legalen Alternativen zur MPU, wenn diese von der Fahrerlaubnisbehörde angeordnet wurde. Allerdings gibt es auch keinen rationalen Grund die MPU zu umgehen. Oft sind scheinbare Alternativen wie z.B. ein EU-Führerschein sogar noch umständlicher und wesentlich kostenintensiver, als sich einmal richtig auf die MPU vorzubereiten und diese dann erfolgreich zu absolvieren.